Sind Fetal Doppler gefährlich?

Sind Fetal Doppler gefährlich?

Auf dieser Seite klären wir die Frage, ob Fetal Doppler gefährlich sind bzw. Angelsound schädlich ist.

Angelsound schädlich fetal doppler gefährlich

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Springe direkt zum Fazit!
Dabei werden wir hier genauer auf mögliche Gefahren durch den Einsatz von Fetal Dopplern eingehen und erläutern, wie sie einzuschätzen sind.

Es werden hauptsächlich zwei Faktoren als potentiell gefährlich angesehen:

1. Gefährdung durch „lauten“ Ultraschall

Ultraschall ist Schall, dessen Frequenzen oberhalb des für den Menschen hörbaren Frequenzbereiches liegen.
Dieser Bereich endet bei etwa 19 kHz, während Fetal Doppler Schallwellen mit Frequenzen von etwa 2-3 Mhz aussenden. Dies entspricht 2000-3000 kHz.
Die Frequenz der Fetal Doppler ist also ca. 100 mal höher, als die höchste von Menschen wahrnehmbare Frequenz.

Der direkte Ultraschall ist somit für Babys bzw. Föten genauso wenig hörbar, wie für einen erwachsenen Menschen.

Allerdings werden bei der Dopplersonographie die Schallwellen teilweise nicht kontinuierlich, sondern in Pulsen ausgesendet.
Die Pulswiederholrate, die angibt wie häufig pro Sekunde ein Messimpuls ausgesendet wird, kann theoretisch im hörbaren Frequenzbereich liegen.
Bisher gibt es aber keine Nachweise darüber, die belegen, dass ein Fötus die Pulswiederholrate hört oder darauf reagiert [1].
Sollte dies tatsächlich hörbar sein, dann müsste ein erwachsender Mensch dies ebenfalls hören können, was allerdings nicht der Fall ist.
Um ganz sicher zu gehen, empfehlen wir dir auf unserem Portal nur Doppler, die mit kontinuierlichen Schallwellen arbeiten. Dadurch entfällt das gerade beschriebene Risiko.

2. Gefährdung durch Wärmebelastung

Schallwellen sind in der Lage, das von ihnen durchlaufene Gewebe zu erwärmen.
Da Föten ihre Körpertemperatur noch nicht eigenständig regulieren können, stellt dies eine potentielle Gefahr da.

Aber auch hier lohnt ein genauerer Blick:

Das Abhören der Herztöne dauert im Normalfall nur Sekunden und sollte nicht minutenlang durchgeführt werden.
In dieser kurzen Zeitspanne ist eine signifikante Temperaturerhöhung sehr unwahrscheinlich.
Außerdem wird die Energie des Ultraschalls von Fruchtwasser nur schlecht absorbiert.

Das lässt sich auch einfach durch eine grobe mathematische Abschätzung zeigen:

Die größte Ausgangsleistung der von uns vorgestellten Fetal Doppler wird mit maximal 26mW angegeben (Angelsounds JPD-100s).

Um 1g Wasser um 1°C zu erwärmen, ist eine Energiemenge von 4,2 Joule bzw 4,2 Ws nötig. [1]

In der 10. SSW beträgt die Fruchtwassermenge etwa 30 ml bzw. 30 g. [2]
In der 12./13. SSW sind es bereits etwa 50 ml und nimmt im Laufe der Schwangerschaft natürlich noch weiter zu. [3]

Nehmen wir die 30 ml als Worst-Case, so wird eine Energie von 30 x 4,2 Ws = 126 Ws benötigt, um das gesamte Fruchwasser um 1°C zu erwärmen.

Unter der vereinfachten Annahme, dass die gesamte Ultraschallenergie in Wärmeenergie umgewandelt wird, bräuchte der Fetal Doppler also

126 Ws / 26mW = 4846 s bzw. 80 Minuten,

um das Fruchtwasser um 1°C zu erwärmen.

Je mehr Fruchtwasser vorhanden ist, umso größer wird die benötigte Zeit!

In einer Studie konnte gezeigt werden, dass bei Ultraschalluntersuchungen keine Temperaturerhöhungen festgestellt werden konnten [4].

Weiterhin ist die thermische Beeinflussung durch körperliche Anstrengung der Mutter, oder mütterliches Fieber, vermutlich als viel höher anzusehen [5].

Also: Sind Fetal Doppler gefährlich oder Angelsound schädlich?

Eine Gefährdung des Babys durch Ultraschall – und damit auch durch Fetal Doppler – wird als sehr unwahrscheinlich angesehen.

Um auch das letzte Restrisiko möglichst gering zu halten, solltest du noch ein paar Dinge beachten:

  • Setze den Fetal Doppler nicht unnötig oft ein!
    Die kleinen Ultraschallgeräte für zuhause sind nicht dazu gedacht, um der lieben Verwandtschaft in geselliger Runde die Herztöne des Babys vorzuspielen 😉
    Eine Häufigkeit von ein- bis zweimal pro Woche sollte ausreichen.
    Weitere Tipps zur Anwendung findest du ebenfalls auf unserem Portal.
  • Je geringer die Ausgangsleistung des Gerätes ist, umso weniger wahrscheinlich ist eine Gefährdung des Babys.
    Bei den von uns empfohlenen Fetal Dopplern ist die Ausgangsleistung mit angegeben.
  • Ist für mich der Nutzen größer, als eventuelle Risiken?
    Diese Frage solltet ihr euch als Eltern vorher stellen. Wenn du, oder ihr, der Meinung seid, dass die Vorteile überwiegen (z.B. um sich Gewissheit zu verschaffen), dann spricht nichts gegen den Einsatz eines Fetal Dopplers 🙂

Ich hoffe wir konnten dich davon überzeugen, dass du Fetal Doppler ruhigen Gewissens einsetzen kannst.

Deshalb findest du hier eine Auswahl der beliebtesten Fetal Doppler:
Weiter zu unseren empfohlenen Fetal Dopplern


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Quellen:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Spezifische_W%C3%A4rmekapazit%C3%A4t#Definition_der_spezifischen_W.C3.A4rmekapazit.C3.A4t
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Fruchtwasser
[3] http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServlet/FUDISS_derivate_000000001363/05_KAP3C.PDF;jsessionid=9C0D0E01DAA11819E40C4476EDCB701A?hosts=
[4] http://www.fr-online.de/wissenschaft/ultraschall-schwangerschaft-babys-geruechte-um-schaedliche-untersuchung,1472788,17250402.html
[5] Steiner H., Schneider K., Dopplersonographie in Geburtshilfe und Gynäkologie, Seite 73, 3. Auflage, 2012

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